Mehr Tierwohl hat für die meisten Verbraucher Priorität

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Der Wunsch nach mehr Tierwohl steht bei der Bevölkerung in Deutschland weit oben. Tierwohl hat damit für die meisten Menschen inzwischen einen höheren Stellenwert als Umweltziele, arbeitswirtschaftliche Ziele der Betriebe oder selbst Aspekte der Arbeitssicherheit. Für die letztgenannten Bereiche erwartet die Mehrheit der Bundesbürger von der Landwirtschaft, dass sie innovative Lösungen findet. Das sind wesentliche Erkenntnisse aus dem Verbundprojekt „SocialLab“, an dem acht Forschungseinrichtungen unter Federführung des Braunschweiger Thünen-Instituts für Marktanalyse beteiligt waren und dessen Ergebnisse heute im Bundeslandwirtschaftsministerium in Berlin vorgestellt wurden.



Eine zentrale Rolle in den Gruppendiskussionen mit Verbrauchern spielten den Wissenschaftlern zufolge Zielkonflikte. Konsumenten müssten sich nicht nur zwischen billigen und hochpreisigen, dafür tiergerecht produzierten Waren entscheiden. Auch zwischen Aspekten wie Tierwohl, Umweltschutz und Klimawirkungen gelte es, abzuwägen. Bei den Befragungen habe sich oft Hilflosigkeit im Umgang mit sich widersprechenden Zielen gezeigt sowie die Tendenz, diese Zielkonflikte zu verdrängen.



Zielkonflikte gibt es laut den SocialLab-Forschern auch in den landwirtschaftlichen Betrieben. Viele Landwirte stünden vor der Frage, an welchen Stellschrauben sie drehen sollen, ohne an den Verbraucherwünschen vorbei zu produzieren. Gespräche mit Landwirten hätten gezeigt, dass Entwicklungen, die ein Mehr an Tierwohl ermöglichen, durchweg begrüßt würden. Allerdings würden die derzeitigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen dafür als wenig förderlich wahrgenommen.



Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner bezeichnete das von ihrem Haus mit 2,4 Mio Euro geförderte Forschungsvorhaben als „eines der spannendsten, das wir unterstützen“. Geforscht werde entlang der Frage, „was wir tun können, damit die Haltung von landwirtschaftlichen Nutztieren in Deutschland eine bessere Akzeptanz findet“.



Für sie sei wichtig, so Klöckner, dass das „Social Lab“ bei Verbrauchern wie Landwirten Bewusstsein schaffe für die Position des jeweils anderen. Für die Arbeit ihres Ressorts sei von großer Bedeutung zu erfahren, „wo die Defizite liegen beim Verstehen“. Man werde die Ergebnisse des Forschungsprojekts konkret für die Entwicklung der geplanten Informationskampagne zum staatlichen Tierwohlkennzeichen nutzen, kündigte die Ministerin an. AgE

Der Wunsch nach mehr Tierwohl steht bei der Bevölkerung in Deutschland weit oben. Tierwohl hat damit für die meisten Menschen inzwischen einen höheren Stellenwert als Umweltziele, arbeitswirtschaftliche Ziele der Betriebe oder selbst Aspekte der Arbeitssicherheit. Für die letztgenannten Bereiche erwartet die Mehrheit der Bundesbürger von der Landwirtschaft, dass sie innovative Lösungen findet. Das sind wesentliche Erkenntnisse aus dem Verbundprojekt „SocialLab“, an dem acht Forschungseinrichtungen unter Federführung des Braunschweiger Thünen-Instituts für Marktanalyse beteiligt waren und dessen Ergebnisse heute im Bundeslandwirtschaftsministerium in Berlin vorgestellt wurden.

Eine zentrale Rolle in den Gruppendiskussionen mit Verbrauchern spielten den Wissenschaftlern zufolge Zielkonflikte. Konsumenten müssten sich nicht nur zwischen billigen und hochpreisigen, dafür tiergerecht produzierten Waren entscheiden. Auch zwischen Aspekten wie Tierwohl, Umweltschutz und Klimawirkungen gelte es, abzuwägen. Bei den Befragungen habe sich oft Hilflosigkeit im Umgang mit sich widersprechenden Zielen gezeigt sowie die Tendenz, diese Zielkonflikte zu verdrängen.

Zielkonflikte gibt es laut den SocialLab-Forschern auch in den landwirtschaftlichen Betrieben. Viele Landwirte stünden vor der Frage, an welchen Stellschrauben sie drehen sollen, ohne an den Verbraucherwünschen vorbei zu produzieren. Gespräche mit Landwirten hätten gezeigt, dass Entwicklungen, die ein Mehr an Tierwohl ermöglichen, durchweg begrüßt würden. Allerdings würden die derzeitigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen dafür als wenig förderlich wahrgenommen.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner bezeichnete das von ihrem Haus mit 2,4 Mio Euro geförderte Forschungsvorhaben als „eines der spannendsten, das wir unterstützen“. Geforscht werde entlang der Frage, „was wir tun können, damit die Haltung von landwirtschaftlichen Nutztieren in Deutschland eine bessere Akzeptanz findet“.

Für sie sei wichtig, so Klöckner, dass das „Social Lab“ bei Verbrauchern wie Landwirten Bewusstsein schaffe für die Position des jeweils anderen. Für die Arbeit ihres Ressorts sei von großer Bedeutung zu erfahren, „wo die Defizite liegen beim Verstehen“. Man werde die Ergebnisse des Forschungsprojekts konkret für die Entwicklung der geplanten Informationskampagne zum staatlichen Tierwohlkennzeichen nutzen, kündigte die Ministerin an. AgE

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